Letzte Woche hat Atlassian Ihr neues Software as a Service (SaaS) Konzept vorgestellt: OnDemand heißt das Produkt und bietet die Möglichkeit, Atlassian Produkte durch Atlassian hosten zu lassen. Man kann einzelne Produkte an- und abwählen und bezahlt nur für Produkte, die man auch braucht. Atlassian nennt das “A la Carte”. Hierzu wurde eine komplett neue Plattform entwickelt. Wer sich wundert, warum im Promo-Video Einhörner über den Bildschirm reiten sie gesagt, dass der interne Name der Plattform “Unicorn” ist. Im internen Wiki wurden wir auch tagelang mit dem “Pink Fluffy Unicorns Dancing on Rainbow”- Video bombardiert.
Warum dieser Schritt meiner Meinung nach wichtig war:
JIRA Studio on Steroids
Die bisherige Host-Lösung von Atlassian hieß “JIRA Studio”. Hat Atlassian eine neue Version von Confluence veröffentlicht, hat es Wochen gedauert, bis diese auf der JIRA Studio Plattform veröffentlicht wurde. Updates wurden immer wieder verschoben und somit gab es immer neue Ankündigungen von Downtimes, die auch viel zu lange gedauert haben. Auf OnDemand veröffentlicht Atlassian Updates zeitgleich mit der Download Version. Mit JIRA Studio war es nicht möglich, nur bestimmte Produkte freizuschalten. Man musste sich für die gesamte Suite entscheiden und diese auch dann bezahlen. Die Reaktionszeit für Bugfixes ist bei OnDemand auch viel schneller, da man sich intern bei Atlassian intensiv über Continuous Delivery Gedanken gemacht hat. OnDemnad Updates und Bugfixes können mit nur einem Knopfdruck innerhalb von Minuten deployed werden. Auch die Bereitstellung der Tools geht binnen Sekunden, im Gegensatz zu JIRA Studio wo es auch mal 3 Wochen dauern konnte, bis die Instanz dem Kunden übergeben wurde.
Eating or own doogfood
Kunden berichten immer wieder, dass sie Probleme mit einigen Plugins beim Update haben. Das sorgt oft dafür, dass man Angst vor Updates auf neue Versionen hat, da man befürchtet, dass das System danach nicht mehr 100%ig läuft. Wir bei Atlassian haben diese Schmerzen nicht am eigenen Leib erfahren. Das ist jetzt anders. Beim Update merken wir selbst, dass die Kompatibilität zu von OnDemand supporteten Plug-ins nicht mehr besteht. Diese Updateschmerzen selbst zu spüren ist der beste Weg zu großartiger Software. Mit JIRA 5 werden wir endlich eine stabile Plattform zur Verfügung stellen, die auf Abwärtskompatibilität ausgerichtet ist.
Ideal für kleine Teams und StartUps
Für kleine Unternehmen bedeutet der Einsatz eines Tools einen zusätzlichen admistrativen Aufwand. Tools müssen installiert, gepatcht und upgedatet werden. Alles das macht Atlassian… mit einem Einstiegspreis von $10/Monat! Alles was nicht zur Kernkompetenz eines kleines Unternehmen gehört, sollte outgesourced werden. Das gilt auch für die Installation und den Betrieb von Entwicklungstools. Atlassian OnDemand ist ideal für solche Unternehmen. Aber auch ist die neue Atlassian Cloud interessant für Softwareentwicklungsteams in Unternehmen, die von Atlassian Tools überzeugt sind, deren IT aber überlastet ist. Man hat die Möglichkeit, später die Daten auf die eigenen Server zu kopieren und Atlassian Produkte selbst hosten. Wenn man nicht auf spezielle Plugins oder Erweiterungen angewiesen ist, ist OnDemand eine tolle Lösung.
Die Zukunft sieht “cloudy” aus
Mehr und mehr Tools gehen in die Cloud. Erst waren es nur Email Dienste, die man im Browser benutzt hat. Heutzutage laufen sogar schon Musicplayer wie Simfy oder Spotify als Cloud-Service. Ganz zu schweigen von Apples iCloud. Es ist nur eine logische Konsequenz, auch seine Entwicklungstools in die Cloud zu verlegen. GitHub macht es schon. Allerdings sehe ich den Vorteil, dass man auch einfach mit den Atlassian Tools auf seine privaten Server umziehen kann (oder umgekehrt) und somit viel flexibler ist.